Sonntag, 2. Mai 2010

Tagebuchauszug

02. Mai. 2010

00.01.
Gran Torino. Frag mich nicht wie ich jetzt drauf komme.
Ich fühle mich manchmal wie neben der Welt stehend.
Ich laufe durch die Straße, sehe Häuser, sehe Menschen.
Was machen diese Menschen?
Sie machen sich die Fingernägel, zupfen sich die Augenbrauen, spielen Billiard, trinken Bier, flicken ein Fahrrad.
Ich sah eine Katze, bei Vollmond auf den Zinnen der alten Dächer balancieren.
Ein alter Mann; spielt unter dem Schatten eines Baumes leise ein Lied, singt.
Gegenüber schreit die schöne Leiana einem Jungen etwas hinterher.
Häuserfasaden, abgewetzte Farbe, geschundener Kalk.
Dicht an dicht. Eines neben dem anderen.
Flipflops mit Schleife in Plastik sind jetzt in Mode, ich muss verrückt sein mit zwei verschiedenen Schlappen hier im Dorf aufzutreten.
Wer bin ich? Schwul?
Meine Freundin in Deutschland? Muito longe! Ob ich viele andere Frauen fögel?
Gottverdammt nochmal.
Ist das alles?
Ist das Leben?
Aus „Ich kann nicht“ wird „Egal“. Warum stellt hier keiner mehr Fragen?
Filme, Chorrasco, Wasserfall, Frauen, Autos, Handy.

Was willst du Brasilien?

Was willst du wirklich?


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